- Wahrnehmungstraining
- Wahrnehmungstraining,Eine enge Beziehung von Wahrnehmungsprozessen und kognitiven Prozessen im engeren Sinne (z. B. Denkprozessen) ist theoretisch zu erwarten und auch empirisch belegt. In Untersuchungen zur Wahrnehmungsleistung von Kindern erhält man in der Regel bedeutsame korrelative Zusammenhänge mit Intelligenztestwerten. Darum liegt die Idee nahe zu versuchen, mithilfe von Wahrnehmungstrainingsprogrammen kognitives Lernen zu fördern. Dabei ist einerseits an die Vorbeugung von Lernbehinderungen zu denken (z. B. Einsatz von Programmen bei Vorschulkindern und Kindern in den ersten Schuljahren), andererseits an die Möglichkeit einer Reduzierung bestehender Lernbehinderungen oder Lernstörungen, bei denen Wahrnehmungsstörungen ein wesentliches Verursachungsmoment darstellen (bei Lese- und Rechtschreibschwäche). Ein sehr bekannter Ansatz, der die systematische Schulung der Differenzierungsfähigkeit aller Sinne zum Ziel hat, wurde von M. Montessori entwickelt (Montessori-Pädagogik).Nochmals anders konzipiert sind Übungsprogramme, die auf der Grundlage der Theorie über die Denkentwicklung von J. Piaget stehen. Nicht die Entwicklung der Differenzierungsfähigkeit der Wahrnehmung ist hier das Hauptziel, sondern der Aufbau kognitiver Strukturen, die ihrerseits die Art und Weise, wie Sachverhalte wahrgenommen werden, beeinflussen.
Universal-Lexikon. 2012.